1,5 Ich bin braun, aber gar lieblich, ihr Tцchter Jerusalems, wie die Zelte Kedars, wie die Teppiche Salomos. 1,6 Seht mich nicht an, daя ich so braun bin; denn die Sonne hat mich so verbrannt. Meiner Mutter Sцhne zьrnten mit mir. Sie haben mich zur Hьterin der Weinberge gesetzt; aber meinen eigenen Weinberg habe ich nicht behьtet.
1,7 Sage mir an, du, den meine Seele liebt, wo du weidest, wo du ruhst am Mittag, damit ich nicht herumlaufen muя bei den Herden deiner Gesellen. 1,8 Weiяt du es nicht, du Schцnste unter den Frauen, so geh hinaus auf die Spuren der Schafe und weide deine Zicklein bei den Zelten der Hirten.
1,9 Ich vergleiche dich, meine Freundin, einer Stute an den Wagen des Pharao. 1,10 Deine Wangen sind lieblich mit den Kettchen und dein Hals mit den Perlenschnьren. 1,11 Wir wollen dir goldene Kettchen machen mit kleinen silbernen Kugeln.
1,12 Als der Kцnig sich herwandte, gab meine Narde ihren Duft. 1,13 Mein Freund ist mir ein Bьschel Myrrhen, das zwischen meinen Brьsten hдngt. 1,14 Mein Freund ist mir eine Traube von Zyperblumen in den Weingдrten von En- Gedi. 1,15 Siehe, meine Freundin, du bist schцn; schцn bist du, deine Augen sind wie Taubenaugen. 1,16 Siehe, mein Freund, du bist schцn und lieblich. Unser Lager ist grьn. 1,17 Die Balken unserer Hдuser sind Zedern, unsere Tдfelung Zypressen.
2,8 Da ist die Stimme meines Freundes! Siehe, er kommt und hьpft ьber die Berge und springt ьber die Hьgel. 2,9 Mein Freund gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch. Siehe, er steht hinter unsrer Wand und sieht durchs Fenster und blickt durchs Gitter. 2,10 Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schцne, und komm her! 2,11 Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei und dahin. 2,12 Die Blumen sind aufgegangen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube lдяt sich hцren in unserm Lande. 2,13 Der Feigenbaum hat Knoten gewonnen, und die Reben duften mit ihren Blьten. Steh auf, meine Freundin, und komm, meine Schцne, komm her! 2,14 Meine Taube in den Felsklьften, im Versteck der Felswand, zeige mir deine Gestalt, laя mich hцren deine Stimme; denn deine Stimme ist sья, und deine Gestalt ist lieblich.
2,15 Fangt uns die Fьchse, die kleinen Fьchse, die die Weinberge verderben; denn unsere Weinberge haben Blьten bekommen.
2,16 Mein Freund ist mein, und ich bin sein, der unter den Lilien weidet. 2,17 Bis der Tag kьhl wird und die Schatten schwinden, wende dich her gleich einer Gazelle, mein Freund, oder gleich einem jungen Hirsch auf den Balsambergen.
3,6 Was steigt da herauf aus der Wьste wie ein gerader Rauch, wie ein Duft von Myrrhe, Weihrauch und allerlei Gewьrz des Krдmers? 3,7 Siehe, es ist die Sдnfte Salomos; sechzig Starke sind um sie her von den Starken in Israel. 3,8 Alle halten sie Schwerter und sind geьbt im Kampf; ein jeder hat sein Schwert an der Hьfte gegen die Schrecken der Nacht. 3,9 Der Kцnig Salomo lieя sich eine Sдnfte machen aus Holz vom Libanon. 3,10 Ihre Sдulen machte er aus Silber, ihre Lehnen aus Gold, ihren Sitz mit Purpur bezogen, ihr Inneres mit Ebenholz eingelegt. - Ihr Tцchter Jerusalems, 3,11 kommt heraus und sehet, ihr Tцchter Zions, den Kцnig Salomo mit der Krone, mit der ihn seine Mutter gekrцnt hat am Tage seiner Hochzeit, am Tage der Freude seines Herzens.
4,8 Komm mit mir, meine Braut, vom Libanon, komm mit mir vom Libanon, steig herab von der Hцhe des Amana, von der Hцhe des Senir und Hermon, von den Wohnungen der Lцwen, von den Bergen der Leoparden!
4,9 Du hast mir das Herz genommen, meine Schwester, liebe Braut, du hast mir das Herz genommen mit einem einzigen Blick deiner Augen, mit einer einzigen Kette an deinem Hals. 4,10 Wie schцn ist deine Liebe, meine Schwester, liebe Braut! Deine Liebe ist lieblicher als Wein, und der Geruch deiner Salben ьbertrifft alle Gewьrze. 4,11 Von deinen Lippen, meine Braut, trдufelt Honigseim. Honig und Milch sind unter deiner Zunge, und der Duft deiner Kleider ist wie der Duft des Libanon.
4,12 Meine Schwester, liebe Braut, du bist ein verschlossener Garten, eine verschlossene Quelle, ein versiegelter Born. 4,13 Du bist gewachsen wie ein Lustgarten von Granatдpfeln mit edlen Frьchten, Zyperblumen mit Narden, 4,14 Narde und Safran, Kalmus und Zimt, mit allerlei Weihrauchstrдuchern, Myrrhe und Aloe, mit allen feinen Gewьrzen. 4,15 Ein Gartenbrunnen bist du, ein Born lebendigen Wassers, das vom Libanon flieяt. 4,16 Steh auf, Nordwind, und komm, Sьdwind, und wehe durch meinen Garten, daя der Duft seiner Gewьrze strцme! Mein Freund komme in seinen Garten und esse von seinen edlen Frьchten. -
5,9 Was hat dein Freund vor andern Freunden voraus, oh du Schцnste unter den Frauen? Was hat dein Freund vor andern Freunden voraus, daя du uns so beschwцrst? - 5,10 Mein Freund ist weiя und rot, auserkoren unter vielen Tausenden. 5,11 Sein Haupt ist das feinste Gold. Seine Locken sind kraus, schwarz wie ein Rabe. 5,12 Seine Augen sind wie Tauben an den Wasserbдchen, sie baden in Milch und sitzen an reichen Wassern. 5,13 Seine Wangen sind wie Balsambeete, in denen Gewьrzkrдuter wachsen. Seine Lippen sind wie Lilien, die von flieяender Myrrhe triefen. 5,14 Seine Finger sind wie goldene Stдbe, voller Tьrkise. Sein Leib ist wie reines Elfenbein, mit Saphiren geschmьckt. 5,15 Seine Beine sind wie Marmorsдulen, gegrьndet auf goldenen Fьяen. Seine Gestalt ist wie der Libanon, auserwдhlt wie Zedern. 5,16 Sein Mund ist sья, und alles an ihm ist lieblich. - So ist mein Freund; ja mein Freund ist so, ihr Tцchter Jerusalems! -
6,10 Wer ist sie, die hervorbricht wie die Morgenrцte, schцn wie der Mond, klar wie die Sonne, gewaltig wie ein Heer? 6,11 Ich bin hinabgegangen in den Nuяgarten, zu schauen die Knospen im Tal, zu schauen, ob der Weinstock sproяt, ob die Granatbдume blьhen. 6,12 Ohne daя ich's merkte, trieb mich mein Verlangen zu der Tochter eines Fьrsten.
7,11 Meinem Freund gehцre ich, und nach mir steht sein Verlangen. 7,12 Komm, mein Freund, laя uns aufs Feld hinausgehen und unter Zyperblumen die Nacht verbringen, 7,13 daя wir frьh aufbrechen zu den Weinbergen und sehen, ob der Weinstock sproяt und seine Blьten aufgehen, ob die Granatbдume blьhen. Da will ich dir meine Liebe schenken. 7,14 Die Liebesдpfel geben den Duft, und an unsrer Tьr sind lauter edle Frьchte, heurige und auch vorjдhrige: mein Freund, fьr dich hab ich sie aufbewahrt.
8,5 Wer ist sie, die heraufsteigt von der Wьste und lehnt sich auf ihren Freund? Unter dem Apfelbaum weckte ich dich, wo deine Mutter mit dir in Wehen kam, wo in Wehen kam, die dich gebar. 8,6 Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich. Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des HERRN, 8,7 so daя auch viele Wasser die Liebe nicht auslцschen und Strцme sie nicht ertrдnken kцnnen. Wenn einer alles Gut in seinem Hause um die Liebe geben wollte, so kцnnte das alles nicht genьgen. 8,8 Unsre Schwester ist klein und hat keine Brьste. Was sollen wir mit unsrer Schwester tun, wenn man um sie werben wird? 8,9 Ist sie eine Mauer, so wollen wir ein silbernes Bollwerk darauf bauen. Ist sie eine Tьr, so wollen wir sie sichern mit Zedernbohlen. - 8,10 Ich bin eine Mauer, und meine Brьste sind wie Tьrme. Da bin ich geworden in seinen Augen wie eine, die Frieden findet.
8,11 Salomo hat einen Weinberg in Baal- Hamon. Er gab den Weinberg den Wдchtern, daя jeder fьr seine Frьchte brдchte tausend Silberstьcke. 8,12 Mein Weinberg gehцrt mir. Die Tausend lasse ich dir, Salomo, und zweihundert den Wдchtern seiner Frьchte.
8,13 Die du wohnst in den Gдrten, laя mich deine Stimme hцren; die Gefдhrten lauschen dir. 8,14 Flieh, mein Freund! Sei wie eine Gazelle oder wie ein junger Hirsch auf den Balsambergen!
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